Auf der Studiobühne im Magdeburger Schauspielhaus geht es in der aktuellen Spielzeit recht düster, aber dennoch lustig zu. Nachdem David Czesienski bereits „Tagebuch eines Wahnsinnigen“ für das Theater Magdeburg vor wenigen Monaten erfolgreich inszenierte, widmet er sich mit seinem Kollegen Robert Hartmann dem Stoff des Agententhrillers „Der Geheimagent“ von Joseph Conrad.
Der in anarchistischen Kreisen spitzelnde Adolf Verloc (Burkhard Wolf) lebt mit seiner Frau Winnie (Anne Hoffmann) und ihrem autistischen Bruder Stevie (Christoph Förster) in den geheimnisvollen Hinterräumen eines Zeitschriftenladens im London der Wende zum 20. Jahrhundert. Was Verlocs Familie nicht weiß: er führt ein Doppelleben als Geheimagent und spitzelt für eine ausländische Botschaft und die Polizei. Eines Tages kriegt er den Auftrag, einen Sprengstoffanschlag auf die Sternwarte von Greenwich zu verüben. Doch dieser verläuft nicht ganz nach Plan…

In Joseph Konrads Roman geht es um Spionage und terroristische Machenschaften. Terror, der nicht nur politisch für Aufsehen sorgt, sondern auch unschuldige Menschen des Kleinbürgertums mit in die Betroffenheit zieht. Themen, die im vergangenen Jahrhundert aktuell waren und von denen auch noch heute in den Medien die Rede ist. David Czesienski und Robert Hartmann vom Theaterkollektiv Prinzip Gonzo haben es sich zur Aufgabe gemacht, den kriminalistischen Agententhriller gepaart mit einer Familientragödie ins Studio des Magdeburger Schauspielhauses zu bringen. Dabei wird der schwarze Humor, dem sich Conrad bedient, von dem Duo auf unterschiedlichste Weise aufgegriffen. Denn nicht nur die auftretenden Figuren bringen diese charakteristische Eigenschaft mit. Die beiden erschufen ein Bühnenbild in Form von vier aneinandergereihten Schaukästen, auf deren Wände immer wieder comicartige Illustrationen projiziert werden. Diese stammen von Sven Tillmann, der damit nicht nur die verschiedenen Handlungsorte miteinander verbindet, sondern diese auch gekonnt in Szene setzt. Im Kontrast dazu werfen die skizzenhaftige Kostüme von Elisabeth Richter eher einen barockartigen Stil auf.
Am Anfang wird der Titel des Theaterstücks mit dem Zusatz „Eine einfache Geschichte“ angekündigt. Dass diese Anmerkung ebenfalls mit einem Schmunzeln gesehen werden muss, kündigt sich erst im Laufe der Handlung an. Denn die Zeitsprünge sind für Rezipienten, die nicht darauf eingestellt sind, möglicherweise am Anfang nicht ganz nachvollziehbar. Doch das sollte sich im Laufe der Zeit schnell ändern, wenn der Zuschauer sich auf komplett auf das Stück einlässt.
Die Schauspieler schlüpfen immer wieder in neue Rollen. Dabei leisten alle Beteiligten Höchsleistungen, was den Text betrifft. Dieser ist nicht nur wahnsinnig komplex, sondern auch äußerst anspruchsvoll. Es ist manchmal nicht einfach, den Protagonisten zu folgen, da sie ziemlich durch die Handlung hasten, die eh schon durch die unterschiedlichen Zeitsprünge kompliziert ist. Aber gerade die Arbeit mit der Sprache stellt sich als Kunst für dieses Stück heraus. Burkhard Wolf glänzt vor allem als Verloc, der durch sein Doppelleben für das Chaos verantwortlich ist. Er gibt sich als Verloc sehr gefühlskalt und versucht seine eigenen Dummheiten sogar vor seiner Frau zu vertuschen. Ihm ist es wichtig, sich bei seinen Auftraggebern ins rechte Licht zu rücken. Besonders sticht hier aber Christoph Förster heraus, der als Vladimir als böser Gegenspieler auftritt und mit seiner unverkennbaren Stimme, seiner ausdrucksstarken Mimik sowie seiner coolen Gelassenheit wie eine tickende Zeitbombe auftritt. Auf der anderen Seite verkörpert er den armen und anarchiestischen Stevie, der trotz seiner etwas verloren wirkenden Art auf seine Schwester Winnie aufpasst und zu Verloc heraufschaut. Doch dieses Vertrauen soll ihm das Leben kosten. Anne Hoffmann schlüpft zum einen in die Rolle von Verlocs Frau Winnie, die eine besondere Beziehung zu ihrem Bruder Stevie hat. Als sie einen schweren Verlust verkraften muss, rächt sie sich an dem Verursacher. Aber vor allem als Direktor sorgt sie zusammen mit Lukas Paul Mundas als Inspektor Heat für die meisten Lacher. Hoffmann als Direktor und Mundas als Heat haben in den beiden Rollen eine besondere Beziehung zueinander, über die das Publikum auch gerne spekulieren darf.
„Der Geheimagent“ in der Inszenierung von Prinzip Gonzo ist ein anspruchsvoller Agententhriller, der vor allem durch die brilliante Spracharbeit der einzelnen Akteure glänzt. Dazu kommt noch ein ausgefallenes Bühnenbild, welches andere Regisseure zukünftig als eine Inspiration dienen könnte. Dabei vermischen sich Ironie und zusammen mit ,ohne dabei schäbig zu wirken, Trotz der bedrückenden Dramatik gibt es auch viele ironische Momente, in denen das Lachen auch erlaubt ist. Wer allerdings von einer bombastischen Produktion ausgeht, dessen Vorstellungen könnten möglicherweise verpuffen.

In Joseph Konrads Roman geht es um terroristische Machenschaften. Terror, der nicht nur politisch für Aufsehen sorgt, sondern auch unschuldige Menschen mit in die Betroffenheit zieht. Themen, die im vergangenen Jahrhundert aktuell waren und von denen auch noch heute in den Medien die Rede ist. David Czesienski und Robert Hartmann vom Theaterkollektiv Prinzip Gonzo haben es sich zur Aufgabe gemacht, den kriminalistischen Agententhriller mit einer Familienbühne ins Studio des Magdeburger Schauspielhauses zu bringen. Dabei wird der schwarze Humor, dem sich Conrad bedient, von dem Duo auf unterschiedlichste Weise aufgegriffen. Denn nicht nur die auftretenden Figuren bringen diese charakteristische Eigenschaft mit. Die beiden erschufen ein Bühnenbild in Form von vier aneinandergereihten Schaukästen, auf deren Wände immer wieder comicartige Illustrationen projiziert wurden. Diese stammen von Sven Tillmann, der damit nicht nur die verschiedenen Handlungsorte miteinander verbindet, sondern diese auch detailliert darstellt. Im Kontrast dazu werfen die skizzenhaftige Kostüme von Elisabeth Richter eher einen barockartigen Stil auf.
Am Anfang wird der Titel des Theaterstücks mit dem Zusatz „Eine einfache Geschichte“ angekündigt. Dass diese Anmerkung ebenfalls mit einem Schmunzeln gesehen werden muss, kündigt sich erst im Laufe der Handlung an. Denn die Zeitsprünge sind für Rezipienten, die nicht darauf eingestellt sind, möglicherweise am Anfang nicht ganz nachvollziehbar. Doch das sollte sich durch bestimmte Erwähnungen schnell ändern.
Die Schauspieler schlüpfen immer wieder in neue Rollen. Dabei leisten alle Beteiligten Höchsleistungen auf, was den Text betrifft. Dieser ist nicht nur wahnsinnig komplex, sondern auch äußerst anspruchsvoll. Es ist manchmal nicht einfach, ihnen zu folgen, da sie ziemlich durch die Handlung hasten, die eh schon durch die unterschiedlichen Zeitsprünge kompliziert ist. Aber gerade die Arbeit mit der Sprache stellt sich als Kunst für dieses Stück heraus. Burkhard Wolf glänzt vor allem als Verloc, der durch sein Doppelleben für das Chaos verantwortlich ist. Er gibt sich als Verloc sehr gefühlskalt und versucht seine eigenen Dummheiten sogar vor seiner Frau zu vertuschen. Ihm ist es wichtig, sich bei seinen Auftraggebern ins rechte Licht zu rücken. Besonders sticht hier aber Christoph Förster heraus, der als Vladimir als böser Gegenspieler auftritt und mit seiner gollumartigen Stimme, seiner ausdrucksstarken Mimik sowie seiner Gelassenheit doch recht bedrohlich wirkt. Auf der anderen Seite verkörpert er den armen Stevie, der trotz seiner etwas verloren wirkenden Art auf seine Schwester Winnie aufpasst und zu Verloc heraufschaut. Doch dieses Vertrauen soll ihm das Leben kosten. Anne Hoffmann schlüpft zum einen in die Rolle von Verlocs Frau Winnie, die eine besondere Beziehung zu ihrem Bruder Stevie hat. Als sie einen schweren Verlust verkraften muss, rächt sie sich an dem Verursacher. Aber vor allem als Direktor sorgt sie zusammen mit Lukas Paul Mundas als Inspektor Heat für die meisten Lacher. Hoffmann und Mundas haben in den beiden Rollen eine besondere Beziehung zueinander, über die das Publikum auch gerne spekulieren darf.
„Der Geheimagent“ in der Inszenierung von Prinzip Gonzo ist ein anspruchsvoller Agententhriller, der vor allem durch die brillante Spracharbeit der einzelnen Akteure glänzt sowie gute humoristische Momente enthält. Die beiden Regisseure zeigen ihre Produktion in Form eines Comics, der in die Realität geholt wurde. Ihr Anspruch liegt in der Andersartigkeit des Theaters und wagen mit dieser Art ein Bühnenexperiment, was durchaus geglückt ist. Jedoch ist es kein Stück, was in die Kategorie „Einfach mal berieseln lassen“ fällt. Besucher sollten sich schon darüber im Klaren sein, dass der Verlauf ziemlich anstengend zu verfolgen ist. Hier ist pure Aufmerksamkeit gefragt, um selbst an den Ermittlungen teilnehmen zu können.