Über mich

Hallo liebe/r Leser/in,

es freut mich wirklich sehr, dass du auf meine Seite gestoßen bist. Wahrscheinlich bist du über irgendeine Theaterrezension auf mich aufmerksam geworden oder du hast mich auf Instagram entdeckt und möchtest noch ein paar Details über mich erfahren. Möglicherweise enttäusche ich dich jetzt ein wenig. Denn ich muss dir leider offenbaren, dass ich total schlecht darin bin, mich selbst zu beschreiben. Als Mensch, der „irgendwas mit Medien“ macht und sich manchmal selbst gerne in Szene setzt, ist das nicht gerade ein optimales Verkaufskriterium. Aber ich werde mir in den folgenden Absätzen trotzdem Mühe geben und hoffe, dass du vielleicht doch noch das ein oder andere Neue über mich erfahren kannst. Also: Viel Vergnügen!

Wie ich heiße, solltest du bereits wissen. Ich bestehe allerdings darauf, dass ich bei meinem kompletten Vornamen genannt werde – auch von meinen Freunden. Nennt mich jemand nur Anna oder nur Lena, kann ich ziemlich empfindlich darauf reagieren. Oder ich ignoriere die Person einfach komplett, bis sie mich Anna-Lena ruft. Ich bin auch kein Fan von Verniedlichungen. Weder kann ich mich mit Anni noch mit Leni anfreunden. Schließlich bin ich mittlerweile aus dem Kleinkind- oder Jugendalter raus. Also ich gehe zumindest davon aus.

Apropos Alter: Ich wurde in den 90ern geboren. Doch wenn man beispielsweise meinen Musikgeschmack genauer unter die Lupe nimmt, könnte der Eindruck entstehen, dass ich schon ein Jahrzehnt früher das Licht der Welt erblickt haben muss. Fragt man mich heute beispielsweise nach meinem absoluten Lieblingssong, lautet die Antwort „Smalltown Boy“ von Bronski Beat. Aber ich ziehe auch gerne die alten Klamotten von meiner Oma an, die sie selbst in den 80ern getragen und mir für eine Mottoparty überlassen hat.

Ich bin Links- und Rechtshänderin zugleich. Also ich kann mit beiden Händen gleich gut schreiben und hantieren. Es gibt allerdings eine Ausnahme. Beim Essen gehört das Messer in die linke und die Gabel in die rechte Hand. Andersherum kann ich nicht mit dem Besteck umgehen.

Als junges Mädchen war ich absolut kein Fan von langen Wanderungen. Heute sieht das allerdings ganz anders aus. Ich liebe lange Spaziergänge und Entdeckungstouren. Egal wo, egal wann, egal bei welcher Witterung. Manchmal setze ich mich sogar einfach in ein öffentliches Verkehrsmittel, steige irgendwo aus und erkunde die Gegend. Ich bin auch froh, dass ich mittlerweile einige Freunde habe, die sich ebenfalls dafür begeistern können. Aber ich habe auch kein Problem damit, alleine loszuziehen.

In der ersten Klasse war ich in einen Jungen namens Felix verknallt. Wir haben uns ziemlich schnell angefreundet und spielten an den Wochenenden oft bei mir zu Hause. Da ich ihm etwas näherkommen wollte, entwickelte ich einen teuflischen Plan: Wenn er ein Spielzeug von mir benutzen wollte, musste er mir eine bestimmte Anzahl an Küsschen geben. Und was soll ich sagen? Er hat sich einfach von mir eiskalt erpressen lassen. Irgendwann kam allerdings der Tag, an dem er die Schnauze gehörig voll hatte. Unter einem Vorwand schloss er mich auf meinem eigenen Balkon aus. Diese Aktion hat Wirkung gezeigt. Danach habe ich mir weder von ihm noch von irgendeinem anderen Mann auf diese Weise Schmatzer stibitzt. Falls du das jemals lesen solltest, Felix: Ich möchte mich für mein frevelhaftes Verhalten dir gegenüber entschuldigen!

Ich sammele Bilder von mir, auf denen ich total unvorteilhaft aussehe. Und ich habe kein Problem damit, sie auf Social Media zu teilen. Egal ob mit Doppelkinn oder Gesichtsfasching: Ich liebe diese zufälligen Schnappschüsse.

In meinem Lieblingstheaterstück „Kunst“ von Yasmina Reza fällt ein Satz, der sich seit dem ersten Mal, als ich ihn gehört habe, in mein Gedächtnis eingebrannt hat. „Je älter ich werde, umso mehr möchte ich missfallen“, lautet dieser. Und genau das trifft auf mich zu. Ich kann und möchte nicht Everybody’s Darling sein. Ich spreche gerne offen über Themen und andere Dinge, die sich nicht jeder Mensch traut, laut auszusprechen. Und ich rede auch niemandem nach dem Mund.

Ich kann mir ziemlich gut unwichtige Ereignisse merken, die ich in der Vergangenheit erlebt habe. Und ich kann teilweise auch noch benennen, an welchem Datum diese passiert sind. Die Blicke meiner Freunde sind jedes Mal göttlich, wenn ich bestimmte Sachen detailliert wiedergebe, an die sie sich gar nicht bis schwach erinnern können.

Andere würden es als ein Guilty Pleasure bezeichnen, aber ich bin ein absoluter und unironischer Modern-Talking-Fan. Als Kind fand ich das Duo minimal nervig, da meine Mutter nicht nur exzessiv die Musik der beiden Männer konsumierte, sondern auch ihr Schlafzimmer komplett mit Postern tapeziert hatte. Das änderte sich spätestens mit meinem sechsten Lebensjahr, als sie mich mit zu einem Konzert nahm – mein allererstes wohlgemerkt. Erste Reihe, ich saß auf der Schulter eines fremden Mannes und Thomas Anders und Dieter Bohlen schäkerten mit mir, während sie ihre Lieder zum Besten gaben. Die Trennung habe ich bis heute nicht ganz verkraftet. Deswegen habe ich mir vorgenommen, nur dann den Bund der Ehe zu schließen, wenn sich Modern Talking ein letztes Mal auf meiner Hochzeit vereinen und ihre größten Hits performen. Kein Scherz!

Ach, und ich habe da diesen einen verrückten Wunsch, den ich schon seit meiner frühsten Kindheit mit mir rumschleppe. Mein Lebenstraum ist es, mit einem Mini-U-Boot einmal zum Wrack der RMS Titanic zu tauchen. Doch um mir diesen kurzen Trip in die Meerestiefe leisten zu können, muss ich noch ziemlich lange ackern und sparen – oder ganz zufällig im Lotto gewinnen, wenn ich mal spielen sollte. Denn soweit ich weiß, muss ich dafür um die 90.000 Euro locker machen können. Wie bereits erwähnt: Bis dahin ist es noch ein hartes Stück Arbeit!

So, ich hoffe, dass du dir jetzt einen besseren Eindruck von mir machen konntest – und zwar ganz ungefiltert. Während ich die vergangenen Absätze verfasst habe, blitzte immer wieder ein Gedanke in mir auf: Ich bin einer der langweiligsten Menschen auf der Welt – und das ist auch gut so.