Was haben die Filme wie z.B. „Mädchen, Mädchen“, „Die Welle“, „Napola – Elite für den Führer“ und „Wir sind die Nacht“ gemeinsam? Richtig, sie laufen erfolgreich im Fernsehen, wurden oft verkauft und sind allgemein sehr beliebt. Doch es gibt noch eine größere Gemeinsamkeit: Alle Filme haben den gleichen Drehbuchautoren und Regisseur. Dennis Gansel ist sein Name. Und diesen Namen sollte man sich ruhig mal merken.
Als ich als junges Mädchen „Mädchen, Mädchen“ zum ersten Mal gesehen habe, fand ich mich schon sehr unterhalten. Vor allem die berühmte Fahrrad-Szene hat sich bis heute in meinen Kopf gebrannt. Doch warum Inken (gespielt von Diana Amft) so erregt war, habe ich bis heute nicht nachvollziehen können.
Ein paar Jahre später erschien „Die Welle“ im Kino. Für diesen Film habe ich damals sogar den Geburtstag meiner Oma sausen lassen und bin mit einer damaligen Freundin ins Kino gegangen. Nach der Vorstellung war ich so fasziniert von der Story und den Schauspielern, dass ich beim zweiten Kinobesuch schon fast alle Textpassagen mitsprechen konnte, was beim dritten Mal, wo ich mit der Klasse in diesem Film war, meinen Mitschülern unfreiwillig zum Verhängnis wurde. Doch das war auch der Moment, wo ich begann mich für die Leute hinter der Kamera zu interessieren. Wer war verantwortlich für diesen Film? Als ich nachforschte, durfte ich voller Freude feststellen, dass der Herr, der für diesen Film verantwortlich ist, auch „Mädchen, Mädchen“ gemacht hat. Dann las ich in Gansel’s Filmografie, dass er auch einen Film namens „Napola – Elite für den Führer“ gemacht hat. Den musste ich mir dann auch so schnell wie möglich ansehen und wurde nicht enttäuscht. Umso größer war dann natürlich die Freude, als Ende 2010 „Wir sind die Macht“ in den Kinos startete und zwei Jahre später „Die vierte Macht“ folgte. Dennis Gansel entwickelte sich zu meinem persönlichen Hero der Regisseure und Drehbuchautoren. Er wurde meine absolute Nummer 1. Doch warum eigentlich?
Ja, Herr Gansel ist ein DEUTSCHER Regisseur und Drehbuchautor. Eigentlich müsste ich doch als absoluter Filmfreak doch z.B. lieber George Miller, der meinen momentanen Lieblingsfilm gemacht hat, doch viel weiter nach oben auf die Spitze setzen. Jedoch muss ich gestehen, dass ich nicht jeden Film von Miller kenne und es sich hier um einen Glücksfall handelt. Aber dafür habe ich (fast) jeden Film von und mit Dennis Gansel gesehen. Denn er beherrscht nicht nur ein Genre, sondern probiert immer etwas Neues aus und ihm gelingt es immer wieder einen guten Film auf die Leinwand zu projizieren. Dabei hilft ihn auch die Zusammenarbeit mit Schauspielern wie z.B. Max Riemelt und Jennifer Ulrich, die er immer mal wieder für seine Projekte engagiert. Aber auch Elyas M’Barek spielte in einigen Gansel-Filmen mit. Allgemein kann man sagen, dass Gansel sich für seine Filme sehr gute deutsche Schauspieler mit an Bord holt. Was ich aber auch cool finde: Er selbst übernimmt in seinen eigenen Filmen auch immer einen kleinen Gastauftritt. Ich persönlich hätte auch nichts dagegen, wenn er auch mal für eine größere Rolle vor der Kamera stehen würde.
Gansel hat außerdem ein Talent dafür, seine Filme realistisch und stilistisch gut umzusetzen. Na gut, in „Wir sind die Nacht“ gibt es eine Szene, die effektmäßig ziemlich nach hinten losgegangen ist, aber wir sind ja hier auch nicht in Hollywood. Trotzdem fand ich den Versuch mega gut. Man(n) muss auch mal was wagen können.
2011 hatte ich das Glück und traf Gansel auf der Premiere von „RUBBELDIEKATZ“. Dort gestand ich ihm meine Liebe. Natürlich nur auf filmischer Basis. Sein Lächeln und das Glitzern in seinen Augen werde ich nie vergessen. Es bedeutete ihm viel. Er meinte, dass ich mich auf seinen neuen Film, „Die vierte Macht“ freuen dürfe. Und das tat ich auch. Doch nach danach hörte ich eine lange Zeit nichts von ihm. Jedes Mal, wenn ich ihn auf einer Filmpremiere traf und nachfragte, wann was Neues käme, vertröstete er mich immer mit den Worten: „Nächstes Jahr vielleicht.“ Doch die Betonung lag auf VIELLEICHT. Er sei immer an was dran gewesen, aber es sollte noch ein wenig dauern, bis ich die Schlagzeile „Gansel goes Hollywood“ lesen sollte. Er sollte die Fortsetzung „The Mechanic 2: Resurrection“ inzsenieren. Und das tat er. Mit Jason Statham, Jessica Alba und Tommy Lee Jones. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich auf diesen Film freue. Aber ich freue mich auch für Gansel. Falls ich ihn vor Filmstart nochmal treffen sollte, muss ich ihm nicht mehr die obligatorische Frage stellen: „Herr Gansel, wann bringen Sie mal wieder einen Film raus?“
Ich kenne niemanden, der noch keinen einzigen Gansel-Film gesehen hat. „Die Welle“ z.B. wird mittlerweile sehr oft im Unterricht gezeigt. „Mädchen, Mädchen“ kennt zumindest jedes Mädchen meiner Generation. „Wir sind die Nacht“ läuft relativ häufig auf ProSieben. Niemand kommt um Dennis Gansel drum herum. Und ich finde das auch gut so. Auch wenn der 42-jährige Hannoveraner total unfreundlich sein würde, was er absolut nicht ist, würde ich seine Filme lieben. Ich hoffe wirklich, dass ich nach „The Mechanic 2“ nicht wieder vier Jahre auf einen neuen Streifen von Dennis Gansel warten muss.